top of page
Image by Markus Winkler

USUMA-Newsletter 2/2022

Haben Sie schon die neu gestaltete Website von USUMA entdeckt? Schauen Sie doch einmal beim neuen Internetauftritt unter www.usuma.com vorbei, es lohnt sich. – Hier also folgt nun der zweite Newsletter. Falls Sie den ersten verpasst haben, können Sie ihn gerne per E-Mail an newsletter@usuma.com anfordern. Auch Themenideen, Feedbacks und Anregungen zum Newsletter sind immer herzlich willkommen!

Prämie: Interviewer:innen werben Interviewer:innen.

Was halten Sie von 100 Euro extra? Für jeden neuen Interviewenden, der auf Grund Ihrer Empfehlung innerhalb von sechs Wochen mindestens 60 Stunden für USUMA telefoniert hat, bedanken wir uns bei Ihnen mit einer Prämie in Höhe von 100 Euro. Dafür sollte Ihr Name bereits bei der Bewerbung genannt werden. Es gibt keine Begrenzung, empfehlen Sie USUMA, so oft Sie möchten! 

megaphone.png

Neues von USUMA

Infos von der Feldleitung.

Erfahrungsaustausch: In regelmäßigen Abständen soll Interviewer:innen die Möglichkeit gegeben werden, an einem rund einstündigen bezahlten Erfahrungsaustausch teilzunehmen. Für Home-Agents online, für Studio-Agents im Studio. Die Einladung erfolgt per E-Mail. Neben weiterführenden Informationen zu unterschiedlichen Themen wird stets die Möglichkeit bestehen, eigene Erfahrungen mit der Arbeit im Allgemeinen und der aktuell telefonierten Studie untereinander und mit uns zu teilen, sowie Dinge anzusprechen, die verbesserungswürdig sind oder gut funktionieren. Die Teilnahme ist freiwillig aber sehr erwünscht und wird mit 10,50 Euro/h vergütet. Nutzen Sie bitte diese Chance für uns alle, noch besser zu werden.

Telefonische Erreichbarkeit: Wie Sie wissen, supervidieren wir zur Unterstützung und Qualitätskontrolle ab und zu alle Interviewer:innen. Um Ihnen als Interviewer:in dann unmittelbar ein Feedback geben zu können, gegebenenfalls auch zwischendurch, seien Sie bitte bei jedem Einsatz für uns gut telefonisch erreichbar. Vielen Dank!

Angler-Studie.

Angler-Studie. Mit dem Projekt „Angeln in Deutschland“ führt USUMA seit Herbst 2020 die größte jemals in Deutschland durchgeführte Bevölkerungsbefragung zur Freizeitfischerei durch. Auftraggeber: das Thünen-Institut für Ostseefischerei in Rostock im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (www.thünen.de/de/of). Bis Frühjahr 2021 konnten USUMA-Interviewer:innen etwas mehr als 150.000 Haushalte zum Thema Angeln als Hobby in Deutschland befragen. Dabei gewannen sie rund 2.000 Angler:innen für die Teilnahme an einer einjährigen Angeltagebuch-Studie. Über ein Jahr lang haben sie quartalsweise Angler:innen, die für die Studie ein Angeltagebuch führten, mit ergänzenden Interviews zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen begleitet. Über 4.500 sind es bisher geworden. Die letzten Befragungen laufen noch, im Haus werden mehr als 1.000 ausgefüllte Tagebücher für spätere Analysen erfasst. Herzlichen Dank an alle, die an diesem enorm aufwändigen Projekt mitgewirkt haben!

Angelkarte_02_03_2022.png
Was sonst noch läuft.

Natürlich können wir im Newsletter nicht auf alle laufenden Studien eingehen. Zwei telefonisch durchgeführte seien an dieser Stelle noch erwähnt.

  1. Beispielhaft für Untersuchungen mit festen Firmenadressen (d.h. Telefonnummern; Business-to-Business-/ B-to-B-Studien) soll hier eine für die IHK Aachen stehen. Seit mehr als zehn Jahren führt USUMA in Deutschland für verschiedene Industrie- und Handelskammern (IHK) Befragungen unter Mitgliedsunternehmen durch. Ziel ist es, statistisch möglichst aussagekräftig zu prüfen, ob die Förderung der gewerblichen Wirtschaft vor Ort wahrgenommen wird. In welchem Maße nehmen die Mitglieder Beratungen und andere Dienstleitungen zur Kenntnis und nutzen sie, wie bewerten sie diese? Die aktuelle IHK Aachen-Befragung dreht sich im Schwerpunkt um die Inanspruchnahme und Bewertung von Weiterbildungsangeboten. Ausführliche Informationen findet man unter www.usuma.com/ihk.   

  2. Eine große bundesweite telefonische Bevölkerungs-Befragung läuft zurzeit im Auftrag des Instituts für Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Sie ist Teil der großangelegten Studie SOMACROSS. Untersucht werden die Entstehung, das Zusammenwirken und Behandlungsmöglichkeiten anhaltender Körperbeschwerden, z.B. von chronischen Rückenschmerzen, Migräne, Verdauungsproblemen oder Müdigkeit. Oft finden Ärzte für diese keine körperlichen Ursachen, sodass vermutlich auch psychische Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Bei der aktuellen Befragung geht es um Wissen und Einstellungen zu solchen Beschwerden sowie persönlichen Erfahrungen mit ihnen. Ausführliche Informationen: www.usuma.com/uke.

Background: Wie Studien zustande kommen

Was geschieht eigentlich, bis für eine neue Studie das erste Interview geführt wird? Und was läuft während der wochen- bis monatelangen Befragungen (Fachausdruck: Feldzeit) im Hintergrund, was danach? In einer mehrteiligen Background-Serie wollen wir versuchen zu erklären, was hinter den Kulissen der Telefonbefragungen passiert. Hier: Woher kommen die Auftraggeber und wer gestaltet die Fragebögen?

Viele von USUMA in der Erhebung und Verarbeitung von Daten betreute Studien kommen aus dem sozialwissenschaftlichen Forschungsprozess von öffentlichen Verwaltungen und Universitäten. Beispiele: die oben genannten Studien des Thünen-Instituts für Ostseefischerei und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. „Oft finanziert sie die DFG, die Deutsche Forschungsgemeinschaft“, erläutert Martin Liebau, wissenschaftlicher Leiter bei USUMA (siehe „Wir von USUMA“ - Erläuterungen zur DFG unten). „Für Forschung, die von öffentlichen Geldern getragen wird, holen z.B. Universitäten Vergleichsangebote bei Markt- und Sozialfoschungsinstituten ein“, so Liebau. Kostenvoranschläge also. Wird die Studie bewilligt, soll das ökonomischste Angebot angenommen werden. „Aber auch Faktoren wie Vorerfahrungen der Institute im gewünschten Studiendesign, die Instituts-Handschrift, ein reibungsloser Ablauf und bereits gemeinsam erfolgreich durchgeführte Projekte spielen bei der Wahl eine Rolle.“ 

Ein zweiter Schwerpunkt sind Auftraggeber, mit denen Rahmenverträge mit einem vereinbarten Preisschema für bestimmte Dienstleitungen bestehen, etwa mit dem Robert Koch-Institut (RKI). Drittens gibt es immer wieder privatwirtschaftliche Anfragen, etwa über die USUMA-Homepage. Zum Beispiel von Krankenkassen, Geldinstituten oder Immobilienentwicklern – spontan oder auch vor dem Hintergrund einer über die Jahre gewachsenen unregelmäßigen Zusammenarbeit.

Liebau: „USUMA hat sich als Spezialist für komplexere quantitative Studiendesigns etabliert.“ Quantitative Sozialforschung heißt: Mittels einer großen Anzahl standardisierter Befragungen sollen statistisch signifikante Ergebnisse gewonnen werden. Messungen also mit einer statistisch hinreichenden Menge an Befragten, die für die interessierende Grundgesamtheit, beispielsweise die allgemeine Bevölkerung, übertragbar und damit repräsentativ sind. „In der qualitativen Sozialforschung dagegen wird nicht gemessen, sondern versucht, in kleinem Umfang zu verstehen, wie Menschen denken und warum sie so denken.“

Sind Problemstellung und Zielgruppe klar, gilt es, die passende Methode zu finden, also den Weg, die wissenschaftlichen Fragen zu beantworten. Dabei geht es natürlich auch, abhängig vom jeweiligen Aufwand, um unterschiedliche Kosten. Befragungen per Telefon, online, per Post und/oder von Angesicht zu Angesicht (Face-to-Face) sind die gebräuchlichen Alternativen, gegebenenfalls auch ein Mix aus mehreren. USUMA bietet alle Methoden an. Während etwa beim RKI die Studien bereits vorab komplett bis in einzelne Frageformulierungen festgelegt sind, ist mit anderen Auftraggebern erst einmal das Design der Studie zu besprechen. Von dessen Komplexität oder auch der interessierenden Zielgruppe hängen die Kosten natürlich ebenso ab.

Forschungseinrichtungen bringen oft eine Rohversion des Fragebogens mit. „Viele Vorlagen stammen aus schriftlichen Befragungen, z. B. von Patienten. Sie müssen an eine telefonische Erhebung oder auch die Bedingungen einer Befragung in der gesamten Bevölkerung angepasst werden“, erklärt Liebau. Andere Auftraggeber kommen mit einer relativ formlosen Ideensammlung. In einem mehrstündigen bis mehrtägigen Prozess klärt die USUMA-Leitung dann die genauen Ziele der Forschung, diskutiert mögliche Fragen und den Bauplan des Fragebogens. „Letzte Details des Fragebogens werden oft erst im Laufe der Programmierung festgelegt.“ In einem so genannten Pre-Test wird eine nur kleine Zahl von Interviews real geführt, z.B. 30, um danach im Gespräch mit dem Auftraggeber Nachjustierungen vornehmen und die durchschnittlichen Länge eines Interviews in der Realität der Telefonie kalkulieren zu können.

Welche Rolle die voraussichtliche Länge eines Interviews und die angenommene Teilnahmewahrscheinlichkeit für die Kostenkalkulation und den Einsatz der Interviewer:innen spielen, was „Interviews per hour“ (IPH), also die durchschnittliche Zahl der Interviews pro Stunde bedeutet, erfahren Sie unter anderem im nächsten Newsletter. Fragen? Immer gerne an newsletter@usuma.com    

Gut zu wissen: DFG. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft ist die zentrale Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland. Sie fördert Forschungsprojekte an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen. Für die Erfüllung ihrer Aufgaben stehen der DFG jährlich derzeit 3,3 Milliarden Euro zur Verfügung, die sie überwiegend vom Bund (69 %) und den Bundesländern (30 %), aber auch aus EU-Mitteln und privaten Zuwendungen erhält. Mehr Infos: www.dfg.de, „DFG im Profil“.

Wir von USUMA

Martin Liebau (41), Über 500 USUMA-Projekte hat der gebürtige Dresdner bereits verantwortet. Kein Wunder, ist der Diplom-Soziologe doch schon seit 15 Jahren im Haus Projektmanager. Offizieller Titel: Research Director. Studiert hat er in Leipzig Soziologie und Psychologie, ein Erasmus-Jahr verbrachte er in Schottland. „Ich betreue sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte von der Auftragsannahme bis zur Datenübergabe“, charakterisiert er kurz seine Tätigkeit. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm eine Studie zur Sexualität in der Partnerschaft im Auftrag der Ruhr-Universität Bochum. „Die große Herausforderung war, neben 500 Singles 1000 Paare telefonisch für eine schriftliche Befragung zu gewinnen.“ Beide Partner mussten unabhängig voneinander einen langen Fragebogen ausfüllen. „Als Ansprechpartner für Rückfragen haben sich dabei auch viele interessante Gespräche ergeben.“ In Berlin-Weißensee, wo er arbeitet, lebt er auch mit seiner Frau und seinen beiden Kindern (sieben und neun Jahre alt). In seiner Freizeit joggt er gerne und hört Podcasts. Besonders empfiehlt er den historischen Podcast „Geschichten aus der Geschichte“. Vorteil gegenüber Lektüre: „Man kann dabei laufen, abwaschen oder Hemden bügeln.“           

Reiner Zimmermann (69), Interviewer (Home-Agent). Nein, ins Studio zurückkehren will er nicht. Anfang des Jahrtausends auf Empfehlung eines Bekannten und dann wieder als Rentner ab 2018 hatte er in der Berliner Allee 96 telefoniert. Dann kam Corona. „Das Home-Office hat viele Vorteile“, erklärt er. „Zuhause hat man seine Ruhe, es stört einen niemand. Da fällt die Konzentration leichter. Außerdem spart man sich den Arbeitsweg.“ Nur die persönlichen Kontakte zu Kollegen fehlen ihm gelegentlich, gibt der gebürtige Vogtländer zu. Von der Produktion bis zur Forschung hatte sich der Diplom-Ingenieur für Bergbau hochgedient. Nach der Wende nach Berlin umgezogen qualifizierte er sich in der Bauleitung, hatte unter anderem in Bayern und Nordrhein-Westfalen zu tun, aber auch in Russland (Moskau) und Turkmenistan. Herausfordernd findet er, nach wochenlanger Telefonier-Routine auf einer Studie sich auf eine neue Befragung einstellen zu müssen. Vorteil: „Man wird nicht dümmer dabei“, lacht er. Die ruhige Art, die man vielen Sachsen nachsagt, strahlt auch Reiner Zimmermann aus. Sein Tipp für neue Interviewer:innen: „Man muss akzeptieren, dass nicht jeder auf unseren Anruf wartet und darf sich nicht auf die Palme bringen lassen.“ Wie das gelingt? „Manchmal muss ich mir schon auf die Zunge beißen. Dann kurz Luft holen und weiter zum nächsten Interview.“         

bottom of page